Johann Georg Bergmüller, Zeichner, Nachahmer Anonym (deutsch, 18. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben
Die Gabe der Furcht Gottes, um 1740
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Johann Georg Bergmüller, Zeichner, Nachahmer Anonym (deutsch, 18. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben

Die Gabe der Furcht Gottes, um 1740

Johann Georg Bergmüller, Zeichner, Nachahmer Anonym (deutsch, 18. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben

Die Gabe der Furcht Gottes, um 1740

Bei beiden Blättern handelt es sich nicht – wie bisher angenommen – um Entwürfe für Skulpturen, vielmehr stehen sie im Zusammenhang mit Johann Georg Bergmüllers in den 30er Jahren entstandener Radierfolge der „Sieben Gaben des Hl. Geistes“. Die Blätter stellen zwei Personifikationen der bei Isaias 11, 2–3 aufgezählten sieben Gaben des Hl. Geistes dar – die Gabe der Gottesfurcht und die Gabe des Rats (Inv.-Nr. 1958-14). Wirth wollte in den beiden Zeichnungen die direkten Vorlagen Bergmüllers für die Radierungen erkennen, doch spricht ihr Stil, der mit anderen Zeichnungen Bergmüllers nicht vereinbar ist, für Kopien nach den Radierungen Bergmüllers. Der Kopist, der aus dem Umkreis des Franz Martin Kuen (1719–1771) stammen könnte, übernahm sogar die Bildlegende wörtlich.
Eine weitere Nachzeichnung nach Bergmüllers Radierungen von Josef Winterhalder d. J. (1743–1807) befindet sich in Brünn.1

Peter Prange

1 Brünn, Mährische Galerie, Inv.-Nr. B 44 verso, vgl. Lubomir Slavicek: „…mit guten allegorischen Gedanken”. K ikonorafiidvoukreseb Josefa Winterhaldera ml., in: Opustula Historiae Artium. Studia minora Facultatis Philosophicae Universitatis Brunensis 44, 2002, S. 81–84, Abb. 2.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

In der Mitte links bezeichnet: "Die Gabe der forcht gottes." (Feder in Braun); unten bezeichnet: "Der Mond verentert sich, ninbt zu ninbt wieder ab, die gottes forcht stäts ninbt zu wil sie eine himlgob." (Feder in Braun)

Auf dem Verso Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Bekrönter Wappenschild, angeschnitten, nicht näher identifiziert
24 mm

Provenienz

Erworben 1958 von Eugen Brüschwiler, München; erworben aus Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.92, Nr.38

Josef Straßer: Johann Georg Bergmüller 1688-1762. Die Zeichnungen, Ausst.-Kat. Barockmuseum Salzburg 2004, S.157, Nr.Za 34

Johann Georg Bergmüller 1688-1762. Zur 300. Wiederkehr seines Geburtstages, hrsg. von Alois Epple, Ausst.-Kat. Schloss Türkheim, Weißenhorn 1988, S.63, Nr.bei Nr. 30

Karl-August Wirth: SAPIENTIA aedificavit sibi domum, excidit columnas septem. Prov. 9. v. 1, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 13, 1979, S. 213-266, S.213, Anm. *, 266, Abb.18

Die Campe'sche Historische Kunststiftung. Erwerbungen seit 1945, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hamburg 1964, S.22, Nr.197