Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, ehemals zugeschrieben
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, ehemals zugeschrieben
Das Blatt ist als die Arbeit eines anonymen italienischen Meisters inventarisiert worden, doch danach ist laut Eintrag im Inventar eine Zuschreibung an Johann Heinrich Wilhelm Tischbein in Erwägung gezogen worden. Diese Zuschreibung muss allerdings bezweifelt werden, da Tischbein auf vergleichbaren Blättern wie dem Esel an der Klosterglocke (Inv.-Nr. 39890) die Lavierung durch den braunen Pinsel differenzierter, nicht auf den clairobscur-Effekt beschränkt, einsetzt. Die ausgesprochen flächige Komposition ist für Tischbein genauso ungewöhnlich wie der wiederholt ansetzende, bisweilen unsicher wirkende Kontur, weshalb das Blatt hier einem anonymen deutschen Meister zugeordnet wird.(Anm. 1) Nicht ausgeschlossen werden kann aber auch ein Künstler aus Italien.
Peter Prange
1 Ich danke Hermann Mildenberger, Weimar, für die Bestätigung dieser Einschätzung (E-Mail vom 5.5.2006), der ebenfalls auf Grund des Konturs eine Zuschreibung an Tischbein ablehnt.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
Horn in bekröntem Wappenschild, darunter "WR", daneben "HONIG & ZOON", nicht identifiziert
ca. 22 mm
Provenienz
Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerb aus unbekannter Quelle in den Besitz der Kunsthalle gelangt
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.361, Nr.1057