Willem van de Velde d. J., Kopie?
Willem van de Velde d. J., Kopie?
Robinson sah in dieser bildmäßigen Zeichnung die mutmaßliche Kopie nach einem Gemälde des jüngeren Willem van de Velde und hielt einzig die Jahreszahl für authentisch.(Anm.1) Ein direkt übereinstimmendes Bild ist nicht bekannt, eine grundsätzlich verwandte Komposition, von Robinson um 1664 angesetzt, begegnet jedoch in englischem Privatbesitz.(Anm.2) Ein Bezug zu diesem Gemälde im Sinne eines Entwurfes oder einer nachträglichen Variation ist nicht auszuschließen, wenn es sich nicht sogar bei der Unterzeichnung in Graphit um das von späterer Hand überarbeitete Werk eines der Van de Veldes handelt.
Annemarie Stefes
1 In einem Brief vom 5. 8. 1972, Hamburger Kunsthalle, Archiv des Kupferstichkabinetts.
2 Michael S. Robinson: Van de Velde. a Catalogue of the Paintings of the Elder and the Younger Willem van de Velde, Bd. 1, Greenwich u. a. 1990, Bd. 1, S. 271, Nr. 487.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Oben links datiert: "1665" (Graphit); auf einem Balken unten rechts bezeichnet: "V V Velde" (Feder in Schwarz)
Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)Wasserzeichen / Kettenlinien
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22-24 mm (v)
Provenienz
Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 70: "Verflg W.v.Velde Calme mit einer zahlreichen Holländischen Flotte unter Segel, deren Admiralsschiff im Mittelgrunde vornemlich die Augen auf sich zieht; einige große stark bemannte Böte rudern zwischen den Schiffen her und hin. Bez. W. v. Velde 1665. Hauptblatt, delikat in Tusche ausgeführt und von vortrefflicher Haltung. 7.10.5.4."; NH Ad: 02: 01, S. 273); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.566, Nr.1079