Pieter Boel, Kopie Frans Snijders, ehemals zugeschrieben
Sauhetze,
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Pieter Boel, Kopie Frans Snijders, ehemals zugeschrieben

Sauhetze,

Pieter Boel, Kopie Frans Snijders, ehemals zugeschrieben

Sauhetze

Die wohl von Rhodin stammende Verso-Beischrift deutet das Blatt als Erstentwurf zu einem heute in Prag verwahrten Gemälde des Frans Snijders.(Anm.1) Dies wurde bereits von Robels abgelehnt unter Verweis auf einen möglichen deutschen Entstehungskontext.(Anm.2) Snijders schuf nur sehr wenige Ölskizzen, und diese sind deutlich akkurater gearbeitet als das vorliegende Blatt.(Anm.3) Von Robels übersehen wurde die formale Übereinstimmung mit einer Zeichnung in London, die dem unbekannten Zeichner unseres Blattes offenbar als Vorlage diente, wenn nicht ein heute verlorenes Gemälde als gemeinsames Modell vorauszusetzen wäre.(Anm.4) Im Vergleich mit dem etwas breiter gehaltenen Londoner Blatt wird deutlich, dass unsere Zeichnung an den seitlichen Rändern beschnitten wurde. Die Londoner Zeichnung wird heute Pieter Boel zugeschrieben in Anlehnung an einen eng verwandten Tapisserie-Entwurf.(Anm.5)

Annemarie Stefes

1 Prag, Národní Galerie, Inv.-Nr. O 128. Der erwähnte Reproduktionsstich D. V. Denons (1747–1825) in deutlich kleinerem Format (182 x 240) ist noch heute der Zeichnung beigegeben.
2 Brief vom April 1972.
3 Z. B. Hella Robels: Frans Snyders. Stilleben- und Tiermaler 1579-1657, München 1989, Nr. SK 1.
4 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. Oo,9.39 (276 x 500 mm), Hella Robels: Frans Snyders. Stilleben- und Tiermaler 1579-1657, München 1989, Nr. AZ 37, Arnout Balis: Abraham van Diepenbeeck and Pieter Boel as Designers of Tapestries: the Holstein Hunts, in: Die Malerei Antwerpens - Gattungen, Meister, Wirkungen. Studien zur flämischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Internationales Kolloquium Wien, hrsg. von Ekkehard Mai, Karl Schütz, Hans Vlieghe, Köln 1993, S. 167-177, S. 170. Eine nur leicht abweichende gemalte Version ist durch eine Photographie im Rubenianum, Antwerpen dokumentiert, vgl. ebd. S. 173, Anm. 33.
5 Arnout Balis: Abraham van Diepenbeeck and Pieter Boel as Designers of Tapestries: the Holstein Hunts, in: Die Malerei Antwerpens - Gattungen, Meister, Wirkungen. Studien zur flämischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Internationales Kolloquium Wien, hrsg. von Ekkehard Mai, Karl Schütz, Hans Vlieghe, Köln 1993, S. 167-177, S. 170, im Gegensatz zu Hella Robels: Frans Snyders. Stilleben- und Tiermaler 1579-1657, München 1989 (bei Nr. AZ 37), die das Blatt noch mit Paul de Vos in Verbindung brachte, unter Verweis auf eine ähnliche „Jagd“ in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 4811.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten rechts Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unterhalb davon bezeichnet: "Premier ebauche pour le tableau du maître / (avec quelques variations) dans le cabinet de / Marquis Zambeccari de Boulogne, gravé à / l'eau forte au contre partie par D. V. Denon" (Feder in Schwarz); unten links: Stempel der Sammlung Rhodin (L. 2179)

Wasserzeichen / Kettenlinien

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Provenienz

Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 80; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.122, Nr.121

Arnout Balis: Abraham van Diepenbeeck and Pieter Boel as Designers of Tapestries: the Holstein Hunts, in: Die Malerei Antwerpens - Gattungen, Meister, Wirkungen. Studien zur flämischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Internationales Kolloquium Wien, hrsg. von Ekkehard Mai, Karl Schütz, Hans Vlieghe, Köln 1993, S. 167-177, S.173, Anm. 32