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Paul Klee

Die Sammlung Bürgi

Die Sammlung Bürgi ist - neben derjenigen der Familie Klee - die grösste und bedeutendste Privatsammlung des Werks von Paul Klee. Zu Lebzeiten des Künstlers (1879-1940) und seiner Witwe Lily Klee (1876-1946) zusammengetragen, stellt diese Sammlung mit rund 130 Werken einen sonst nicht zu findenden Querschnitt durch die verschiedenen Schaffensperioden Paul Klees dar.

Diese erste - und vielleicht letzte - Präsentation der Sammlung Bürgi bietet dem Publikum nicht nur einen exzellenten Überblick über Klees Kunst, sondern verdeutlicht auch ein langjähriges Engagement in der Kunstförderung, das Leben und Werk von Paul Klee und seinen künstlerischen Nachlass über mehr als vier Jahrzehnte maßgeblich beeinflusst hat, was in der Ausstellung und dem begleitenden Katalog aufgezeigt und gewürdigt werden soll.

Johanna Bürgi-Bigler (1880-1938) war nicht nur die erste Sammlerin von Klees Werk, sie legte auch den Grundstein für die größte private Klee-Sammlung der Welt, die Ende der 1930er Jahre bereits über 50 Werke umfasste. Nach ihrem Tod baute ihr Sohn Rolf Bürgi (1906-1967) die Sammlung weiter aus.

Nachdem Paul Klee 1933 von Düsseldorf nach Bern emigriert war, verband ihn und seine Frau Lily eine enge Freundschaft mit Johanna Bürgi-Bigler, auf deren Initiative hin die Kunsthalle Bern 1935 die erste große Klee-Ausstellung in der Schweiz veranstaltete.


Ab 1933 unterstützte Rolf Bürgi die Klees als Berater in Steuer- und Finanzfragen, und nach Paul Klees Tod wurde er eine Art Privatsekretär von Lily Klee. In dieser Funktion arrangierte er kurz vor Lily Klees Tod den Verkauf des gesamten künstlerischen Nachlasses von Paul Klee an die Berner Sammler Hermann Rupf und Hans Meyer-Benteli, um zu verhindern, dass die Kunstwerke im Sinne des Washingtoner Abkommens zugunsten der Alliierten zu Geld gemacht wurden. 1947 gründeten Bürgi, Rupf und Meyer-Benteli zusammen mit dem Architekten Werner Allenbach mit der Kunst aus Klees Nachlass die Paul-Klee-Stiftung. Seit 1952 hat die Stiftung ihren Sitz im Kunstmuseum Bern.

Die Ausstellung wurde von Stefan Frey und Josef Helfenstein initiiert und erstmals im Kunstmuseum Bern gezeigt. Nach Hamburg wird sie in die Scottish National Gallery of Modern Art in Edinburgh wandern (12. August - 22. Oktober 2000). Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog und eine Publikation zum Bürgi-Skizzenbuch erschienen.