Weltempfänger

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10 Jahre Galerie der Gegenwart

Vor zehn Jahren eröffnete die Hamburger Kunsthalle ihren dritten Bauabschnitt: die Galerie der Gegenwart. Der weiße Kubus Oswald Mathias Ungers setzte einen markanten Akzent zwischen der Binnen- und Außenalster und ist zu einem Markenzeichen von Hamburg geworden. Er beherbergt ein Haus für internationale Kunst seit 1960 – vom Informel bis zu den Spurensicherern, von der Pop Art bis zum aktuellen deutschen Malerwunder. Setzte man bei der Eröffnungsausstellung im Jahr 1997 auch auf zahlreiche Leihgaben aus Privatsammlungen, bildete die Erweiterung der Sammlung von Anfang an einen Schwerpunkt der engagierten Museumsarbeit.

Zum zehnjährigen Jubiläum der Galerie der Gegenwart rückt die Ausstellung „Weltempfänger“ vom 2. Oktober 2007 bis 6. April 2008 nun diese eigene Sammlung in den Vordergrund. Im Sockelgeschoss werden in umfangreichen Werkgruppen Künstler wie Andy Warhol, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Joseph Beuys, Hanne Darboven, Georg Baselitz und Felix Droese zu sehen sein, flankiert von KP Brehmer, Arthur Köpcke, Anna und Bernhard Blume, Dennis Oppenheim und Allan Kaprow.

Im Kubus laden Generationen übergreifend Werke zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Themenkomplexen ein: „Spuren und Archive“, „Körper und Identität“, „Modellbauer“ oder „Geschichtenerzähler“. Den 3. Stock der Galerie der Gegenwart bestimmt ein Wechselbad malerischer Positionen nach 1960 – zwischen gestischem Feuer und cooler Reduktion.

Ein wichtiger Teil der Präsentation werden Neuerwerbungen der letzten Jahre sein, von denen viele zum ersten Mal gezeigt werden: eine große Installation von Wolfgang Tillmans, Gemälde von Stefan Thater und Julia Oschatz, Photos von Sarah Schoenfeld und Zwelethu Mthethwa, Zeichnungen von Marc Brandenburg, Dasha Shishkin und vielen anderen. Aber auch die guten Bekannten – etwa die Werke von Nan Goldin, Bruce Nauman, Andreas Gursky, Shirin Neshat, Jeff Wall, Mona Hatoum oder Anna Oppermann – sind neu zu entdecken.

Gute Freunde haben geholfen, die Sammlungsschwerpunkte auszubauen. Allen voran die Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, die über 30 Werke zeitgenössischer Kunst erworben hat. Auch durch die Unterstützung der Freunde der Kunsthalle e. V. und vieler Sponsoren und Privatpersonen konnte die Galerie der Gegenwart zu einem Sammlungs- und Ausstellungshaus mit internationalem Profil werden.