Kunsttechnologische Forschungen bei Philipp Otto Runge
Obgleich Runge neben Caspar David Friedrich als zweite Schlüsselfigur der Bildkunst der deutschen Romantik zu betrachten ist, fand sein Schaffen in letzter Zeit weitaus weniger Beachtung als dasjenige seines prominenten Zeitgenossen. Nachdem die Kunst der Romantik auch international in den letzten Jahren eine ständig zunehmende Wertschätzung erfahren hat, galt es, eine Lücke zu schließen und Runge in seiner herausragenden Rolle für die Kunstentwicklung der Jahre um 1800 ins allgemeine Bewusstsein zu rücken. 36 Gemälde Philipp Otto Runges sind erhalten, von denen sich 30 in der Hamburger Kunsthalle befinden.
In Vorbereitung der Retrospektive »Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik« wurden in Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern und Kunsthistorikern die Hamburger Bilder umfangreich kunsttechnologisch untersucht. Ziel des Projektes war es den maltechnischen Aufbau systematisch zu erfassen und zu vergleichen. Ein Augenmerk galt dem Werkprozess, besonders den Unterzeichnungen im direkten Vergleich zu den Vorzeichnungen, die in großer Zahl im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle vorliegen. Des Weiteren standen Farbveränderungen wie sie die »Hülsenbeckschen Kinder« aufweisen im Fokus der Untersuchungen. Die Philipp Otto Runge-Stiftung ermöglichte die kunsttechnologischen Forschungen.