Wilhelm von Kobell
Wilhelm von Kobell
Kobell hatte von Kronprinz Ludwig wohl noch im Jahr 1807 den Auftrag zu einer Folge von Schlachtengemälden erhalten, die die Kämpfe des bayerischen Heeres in den napoleonischen Kriegen darstellten. Im Lauf von acht Jahren entstanden zwölf großformatige Gemälde, das erste Gemälde, das die Belagerung von Cosel zeigt (Anm. 1), war 1808 vollendet. Am 15. März 1807 war ein Ausfall der preußischen Truppen aus der Festung Cosel durch die bayrisch-württembergische Armee unter dem Kommando von Generalmajor von Raglovich zerschlagen worden.
Kobell hat das Gemälde in einer quadrierten Kompositionsstudie und mehreren Detailstudien genau vorbereitet. Das Hamburger Blatt ist die in Einzelheiten abweichende Vorzeichnung zu einer Gruppe von Chevauleger, die im Gemälde am rechten Bildrand stehen. Eine ähnliche Studie mit Chevauleger auf demselben Papier, die ebenfalls in Vorbereitung des Gemäldes entstand, befindet sich in Wien (Anm. 2).
Peter Prange
1 Die Belagerung von Cosel, 1808, Öl auf Leinwand, 205 x 304 cm, München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, Inv. Nr. 3822, vgl. Wichmann 1970, S. 350-351, Nr. 933, Abb.
2 Bayerischer Chevauleger und Dragoner, Bleistift, weiß gehöht, auf blaugrauem Papier, 185 x 210 mm, Wien, Albertina, Inv. Nr. 25362, vgl. Wichmann 1970, S. 350, Nr. 930, Abb.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Provenienz
Erworben 1907 von Friedrich Wilhelm Sebastian von Kobell (1845-1910), München
Bibliographie
Spätklassizismus und Romantik, hrsg. von bearb. von Thea Vignau-Wilberg, (Gemäldekataloge / Bayerische Staatsgemäldesammlungen), Bd. 4, München 2003, S.250
Siegfried Wichmann: Wilhelm von Kobell. Monographie und kritisches Verzeichnis der Werke. Mit Beiträgen von Heinz Bauer, Irmgard Gierl und Rotraud Wrede, München 1970, S.350, Nr.928, Abb.
Gedächtnis-Ausstellung zum 200. Geburtstag des Malers Wilhelm von Kobell 1766-1853, Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München; Kunstverein, Mannheim, München 1966, S.63, Nr.83, Abb., Abb.28