Bereits die rückseitige Beischrift verweist auf ein zugehöriges Gemälde unter Angabe von Preis und Jahreszahl. Tatsächlich konnte dieses Bild identifiziert werden; es befindet sich heute jedoch an unbekanntem Standort.(Anm.1)
Unter den wenigen für Caspar Netscher gesicherten Zeichnungen steht der größere Teil in direktem Gemäldebezug. Wieseman unterscheidet drei Gruppen: flüchtige Entwürfe, „modelli“ und „ricordi“.(Anm.2) Unser Blatt zählt zu der letztgenannten Werkgruppe, die etwa 20 Zeichnungen umfasst und der eine Sonderstellung innerhalb der niederländischen Zeichenkunst gebührt.(Anm.3) In gleicher Technik gearbeitete und ebenfalls 1664 datierte „ricordi“ befinden sich in London und Paris; ein thematisch verwandtes Gemälde wird in Monaco verwahrt.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Marjorie Elizabeth Wiesemann: Caspar Netscher and Late Seventeenth Century Dutch Paintings, Doornspijk 2002, Nr. 28.
2 Ebd., S. 112.
3 Ebd., S. 114.
4 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1895,0915.1227, Marjorie Elizabeth Wiesemann: Caspar Netscher and Late Seventeenth Century Dutch Paintings, Doornspijk 2002, Abb. 58; Paris, Petit Palais, Sammlung Dutuit, Lugt 1927, Nr. 53. Vgl. auch die Zeichnungen in New York, The Pierpont Morgan Library, Inv.-Nr. I, 156, Marjorie Elizabeth Wiesemann: Caspar Netscher and Late Seventeenth Century Dutch Paintings, Doornspijk 2002, Abb. 61 und London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1895,0915.1229, ebd. Abb. 62. Das Gemälde „Die Wahrsagerin“ befindet sich in Privatbesitz, Wieseman Nr. 63.